Was ist LPC?

Zunächst ein kurzer Blick in die Geschichte…

1947 reisten Natalie Peterson und Pavey Lupton, zwei Wellesley College Studentinnen in ihrem Auslandsstudienjahr, in das kriegszerstörte Europa. Jung und selbst für Eindrücke empfänglich, waren sie tief bewegt von dem Effekt, den der Krieg auf die Kinder gehabt hatte.

Natalie Peterson (links) und Pavey Lupton (rechts), circa 1950.

Natalie Peterson (links) und Pavey Lupton (rechts), circa 1950.

Bis zum Ende ihres Besuches war die Idee geboren, wie sie junge Menschen aus verschiedenen Ländern zusammen bringen könnten: Ein Sommerferienlager, mit dem Ziel Vertrauen und Völkerverständigung aufzubauen. Sie nannten es “Young Leaders International” und das erste solche Ferienlager fand 1949 in der Schweiz statt. Als Nathalie Peterson später Armin Lüthi heiratete änderten sie den Namen zu Lüthi-Peterson Camps (LPC).

Natalie Lüthi-Peterson in Freedom, New Hampshire, 2007.

Natalie Lüthi-Peterson in Freedom, New Hampshire, 2007.

Obwohl das Konzept der Lüthi-Peterson Camps heute weit verbreitet ist, war es 1949 völlig neu und ungewöhnlich, und der Erfolg war keineswegs garantiert – aber es war erfolgreich! Zehn Jahre später fanden erstmals zwei Lager gleichzeitig statt, das zweite geleitet von Betreuern die Nathalie ausgebildet hatte. Als immer mehr Kinder und junge Erwachsene von LPC hörten, wuchs die Organisation. Heute finden bis zu 8 Camps jeden Sommer in verschiedenen Ländern statt. LPC veranstaltete jedoch nie Camps für große Gruppen, da Nathalie und ihre Mitarbeiter den ursprünglichen Charakter einer kleinen Gemeinschaft erhalten wollten.

Camper im Camp in Freedom, New Hampshire, 2007.

Camper im Camp in Freedom, New Hampshire, 2007.

Seit damals fand an einigen Orten, die ganz besonders zu LPC passten, jedes Jahr ein Camp statt. Andere Orte standen nur für einen Sommer zur Verfügung. LPC veranstaltete in verschiedenen Europäischen Ländern und in den USA Sommerferienlager. Die Organisation besitzt ein eigenes Haus in Freedom, New Hampshire, USA und ist in der glückliche Lage, jedes Jahr zwei weitere Häuser nutzen zu dürfen, nämlich in Birch Point, Maine, USA und in Hegnes, Norwegen. Beide Häuser gehören ehemaligen LPC LeiterInnen.

Heutzutage finden jedes Jahr eine wechselnde Anzahl Sommerferienlager an verschiedenen Orten von Nord Amerika und Europa statt, die alle von erfahrenen LeiterInnen durchgeführt werden. Wenn Sie einen Eindruck gewinnen möchten, wo überall LPC schon einmal war, dann werfen Sie einen Blick auf  die “Liste bisheriger Camps.”

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Der Alltag in einem LPC Camp

Folkstanz.

Folkstanz.

LPC Camps sind zwischen 4 und 6 Wochen lang. Es gibt zwei Altersgruppen – die “Younger Kids Camps”, für Kinder im Alter von 9-14 Jahren und die “Older Kids Camps”, zwischen 14 und 17 Jahren. In der Regel nehmen etwa 24 Kinder an einem Camp teil und es wird von ca. 8 BetreuerInnen geleitet – sozusagen im Großfamilienstil! Die LPC Broschüre enthält weitere Details darüber, was man in einem LPC Camp erwarten darf, ebenso wie unser Überblick “ein typischer Tag in einem LPC Camp.”

Schminken.

Schminken.

LPC ist eine gemeinnütziger Organisation von Freiwilligen, dessen Ziel es ist Völkerverständigung zu fördern, indem er Menschen verschiedenen kulturellen Hintergrunds zusammen bringt. Durch Aktivitäten im kreativen Bereich, Sport, Musik und dem Erlernen von Sprachen, betont LPC die Eigenverantwortlichkeit, indem sie die Kinder darin unterstützt, Verantwortung, für sich und für die Gruppe zu übernehmen. In einem LPC Camp beteiligen sich alle am Kochen, am Putzen, an der täglichen Planung sowie den Entscheidungsfindungsprozessen im Campalltag. Und natürlich haben sie auch eine Menge Spass!

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Wie LPC funktioniert…

Das Büro von LPC befindet sich in der Ecole d’Humanité, einer internationalen Schule in Hasliberg – Goldern, Schweiz, die Nathalie und Armin Lüthi-Peterson viele Jahre geleitet haben. Es entstand ein reger Austausch zwischen der Schule und den Camps, da Camper zu Schülern wurden und umgekehrt.

LPC Betreuer in St. Sulpice, Schweiz, 2010.

LPC Betreuer in St. Sulpice, Schweiz, 2010.

Jedes Jahr im Dezember hält LPC die alljährliche „Christmas-Conference.“ Bei dieser Konferenz versammeln sich die Camp-LeiterInnen aus aller Welt für eine Woche, um Richtlinien zu besprechen, um zu diskutieren, um Lösungen für Probleme, die in vorangegangenen Camps entstanden sind, zu finden, um das LPC-Programm zu evaluieren, und die Camps des folgenden Sommers zu planen. Auf der Konferenz werden alle Anmeldungen von TeilnehmnerInnen und BetreuerInnen auf die verschiedenen Camps des folgenden Sommers verteilt.

In den USA befindet sich der offizielle Vorstand von LPC, der sich gleichzeitig um das Camphaus in Freedom, New Hampshire kümmert und die Sommercamps dort unterstützt. In einigen anderen Ländern gibt es sogenannte Unterstützer Gruppen („Support Groups“), die sich für Fundraising einsetzen, um Stipendien bereitstellen zu können, die die Camps in ihrer Nähe praktisch unterstützen, und den Geist von LPC auf der ganzen Welt lebendig halten.

Und zu guter Letzt gibt es noch  ein Gremium bei LPC, welches sich „Ex-Com” nennt, kurz für Executive Committee – das ausführende Komitee. Es besteht aus 3 LPC LeiterInnen, die das ganze Jahr über Ansprechpartner für alle entstehenden Fragen und Probleme sind.

Kontaktinformationen sind erhältlich vom LPC Office und dem „ExCom“.

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Zusammenfassend könnte man sagen…

Menschenpyramide: Birch Point, Maine 2007.

Menschenpyramide: Birch Point, Maine 2007.

LPC – das ist eine kleine aber ganz besondere Organisation. Wir leben einfach, singen und  tanzen viel, versuchen die gegenseitigen Sprachen zu lernen und übers Jahr in Kontakt zu bleiben. Ein Grundgedanke, der uns alle zusammen bringt ist der, dass wir daran glauben, in der Welt einen Unterschied machen zu können. Wer sich bewirbt braucht nichts als etwas Offenheit. Die BetreuerInnen engagieren sich ausdauernd, obgleich sie nur symbolisch bezahlt werden, und dennoch kommen sie immer wieder!